Soirée Musicale

Dieser Termin hatte sich alle 5 Wochen bis zum 19. April 2013 wiederholt.

Theoretiker und Praktiker, Sachkundige und einfache Liebhaber der Musik stehen oft in einem spannungsvollen Verhältnis zu einander. In den SOIRÉES MUSICALES werden die drei Perspektiven zusammengeführt und für einander fruchtbar gemacht. Ausgangspunkt wird jeweils das gemeinsame Musikhören sein, um eine gemeinsame Sprachebene zu finden, auf der die verschiedenen Perspektiven zur Geltung und miteinander ins Gespräch kommen können.

 

Daten und Themen: 

 

19. April zum Thema: Transzendenz

Es gibt Musik, die klingt so, als werde ein Schleier weggezogen und der Blick auf etwas freigegeben, was man sonst nicht zu sehen bekommt. Und es gibt musikalische Passagen, welche die Bewegung zu versinnbildlichen scheinen, die über unsere Welt hinausführt. Sind wir mit solchen Aussagen in den Bereich ganz und gar subjektiver Empfindungen und willkürlicher Spekulationen geraten, oder lassen sich musikalische Transzendenzerfahrungen musiktheoretisch bzw. philosophisch näher bestimmen und ausweisen? 

 

17. Mai zu "Apollo und Dionysos"

Seit Nietzsches Schrift «Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik» von 1872 werden die Kategorien „apollinisch“ und „dionysisch“ zur Kennzeichnung musikalischer Grundcharaktere verwendet. Viel älter und Musik wohl seit jeher prägend ist jedoch die mit den griechischen Götternamen aufgerufene Polarität zwischen dem Mass, der Harmonie auf der einen und dem Rauschhaften, Ekstatischen auf der anderen Seite und die damit immer neu gestellte und beantwortete Frage, welcher Seite der Vorrang zukomme. 

 

21. Juni zu "Schöpferische Interpretation"
Inwiefern kann eine Interpretation, also die Wiedergabe und Deutung eines als Komposition vorgegebenen Musikwerks, Anspruch auf das Prädikat des „Schöpferischen“ erheben? Aus der Perspektive des Komponierens oder Improvisierens ist das schöpferische Moment hier vielleicht bestenfalls in einem relativen, uneigentlichen Sinne im Spiel. Doch vielleicht ist das auch ein Vorurteil, insofern die musikalische Schöpfung in einen künstlichen Gegensatz zur Existenz von Vorgaben gebracht wird. Nicht einmal die Komposition ist eine creatio ex nihilo. 

 

 

 

Mit Christian Graf (Leitung). 

Eintritt: Kollekte

 

 

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