«Kompetenz – ein Trojanisches Pferd»

Roland Reichenbach © Bruederli

Impulse und Gespräche mit Anton Hügli und Roland Reichenbach

Augenkompetenz, Lebenskompetenz, Sozialkompetenz, Lesekompetenz – ob in der Apotheke, in Vorträgen von Personalverantwortlichen oder im Lehrplan 21: in alle Lebensbereiche hat sich ein begriffliches Ungeheuer eingeschlichen, das in seiner ideologischen Sprengkraft erkannt und besprochen werden muss. Mantrahaft betonen in unserem Land die Bildungsverwaltungen, es sei nun Schluss mit Nürnberger Trichter und sinnlosem Stoff-Pauken, denn angesichts der technologischen Revolution ergebe das überhaupt keinen Sinn mehr. Als ob die LehrerInnen nicht darum wüssten, dass nur stures Auswendiglernen alleine nicht reicht! Seit Jahrzehnten unterscheiden deshalb die meisten Lehrpläne zwischen Fertigkeiten/Fähigkeiten, Wissen und Haltungen. Ohne öffentliche Diskussion ist der Kompetenzbegriff aber zur Grundlage des Lehrplanes 21 gemacht worden. Das Kompetenzkonzept wurzelt im Bestreben, Arbeitsleistungen messbar, vergleichbar und optimierbar zu machen.
Die rein innerpädagogische Debatte muss aufgrund ihrer gesellschaftspolitischen Brisanz endlich in eine breite Öffentlichkeit getragen werden. Ist der Begriffs-Trojaner «Kompetenz» wissenschaftlich geklärt? Dient er zur Messbarkeit von Bildung? Vernachlässigt er die Inhalte? Senkt er das Bildungsniveau? Untergräbt er die Moralität und zielt er letztlich auf Anpassung? Das Philosophicum Basel geht während zwei Tagen der gesellschaftlichen Bedeutung des Begriffs «Kompetenz» auf den Grund.

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Programm

Begrüssung durch Stefan Brotbeck (Philosoph, Philosophicum)

10.15 Uhr: Anton Hügli (Prof. em. für Philosophie, Universität Basel): Kompetenz. Begriffsgeschichtliche Perspektiven. Impuls und Gespräch

14 Uhr: Roland Reichenbach (Prof. für Allgemeine Erziehungswissenschaft, Universität Zürich): «Pädagogische Panik»? - Bemerkungen zur Kompetenzorientierung im Bereich der Bildung. Impuls und Gespräch


Kosten: 80.-/70.- (inkl. Kaffee und Getränke)

Anmeldung bis zum 25. November an info@philosophicum.ch

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