Klänge des Inneren
MIT FILMBEISPIELEN
Eine entscheidende Quelle der spirituellen Bildwelten Andrej Tarkowskijs waren die Musik, Töne und Rhythmen. Ausgehend von Tarkowskijs Grundidee der „Versiegelten Zeit“, die er in seinen „Gedanken zur Kunst, zur Ästhetik und Poetik des Films“ niederschrieb, analysiert der Filmwissenschaftler Hans-Joachim Schlegel, der dieses Buch noch in unmittelbarem Kontakt mit dem 1987 im Pariser Exil verstorbenen russischen Regisseur übersetzte, dessen Konzept und veranschaulicht es mit Filmzitaten. Er geht auf die musikalischen Affinitäten Tarkowskijs ein, der ursprünglich Dirigent werden wollte, „um das Chaos zu ordnen“ sowie auf dessen hochsensibles Gespür für natürliche Geräusche, die er mit elektronischen Synchronizer-Bearbeitungen für seine Filme nutzte. Hinzu kam sein Interesse für die russische, europäische und zunehmend auch für die asiatische Musik – eine Suche nach spirituellen Spuren, die er mit der Hoffnung auf eine geistige „Wiedervereinigung“ von Ost und West verband.
Dr. Hans-Joachim Schlegel ist Filmwissenschaftler und namhafter Kenner des Mittel- und Osteuropäischen Films. Er übersetzte und gab u.a. die Schriften Andrej Tarkowskijs, Sergej Eisensteins und Alexander Sokurows heraus. Als langjähriger Mitarbeiter internationaler Festivals und Autor zahlreicher filmwissenschaftlicher Publikationen unterrichtet er an Universitäten und Filmhochschulen des In- und Auslandes.
Ort: Druckereihalle im Ackermannshof
Eintritt: CHF 17.00/12.00
Reservation (nicht zwingend): info@philosophicum.ch