Der zweite Blick: Nicole Andrea Pfister
Druckereihalle im Ackermannshof
Martin Haug im Gespräch mit Nicole Andrea Pfister
Eröffnung: Lorraine Dinkel, voc., guitar
«Liebe, Vertrauen und Offenheit erfüllen Träume»
Nicole Andrea Pfister wurde mit einer degenerativen Netzhauterkrankung (Retinopatia Pigmentosa) geboren und kann heute nur noch Licht und Schatten unterscheiden. Seit ihrer Kindheit ist sie eine Visionärin. So bildet sie sich an der Universität Zürich zur Psychologin und Erziehungs-wissenschaftlerin aus, keiner der klassischen Berufe für blinde Menschen. Nach dem Studium will sie mit Kindern arbeiten. Neben Kindern interessiert sie sich für Spiritualität, Musik und Literatur. Und sie ist ein ausgesprochenes Fernwehkind. «Wer nicht sieht, muss sich immer Menschen anvertrauen und offen sein für Neues», sagt sie. Aber auch: «Man muss Visionen und Träume haben und ein Herz, das sich bewegen und begeistern lässt».{{trennlinie2::10::10::#cccccc::1}}
Eine Reihe von Martin Haug, Stefan Brotbeck und Nadine Reinert
Der erste Blick schafft Ordnung. Er registriert und sortiert. Er weiss, was gefällt oder missfällt. Er prägt Standpunkte und Haltungen. Der erste Blick ist träge und flüchtig zugleich. Der zweite Blick ist tiefer und genauer. Er nimmt sich Zeit. Er nimmt wahr, was sich zeigt: Neues, Überraschendes, Unbekanntes, Vielfarbiges, Merkwürdiges. Er entdeckt das Eigene im Fremden, das Fremde im Eigenen.
Neunmal jährlich treffen Stefan Brotbeck, Martin Haug und Nadine Reinert Menschen zum Gespräch. Menschen, die durch Widerstände hindurch ihren eigenen Lebensweg suchen. Menschen, die über Grenzen gehen, anders leben und anderes denken, Menschen, die uns über ihre Erfahrungen neue Blickwinkel auf unser Leben eröffnen. Menschen, die bewegen und inspirieren.
Junge und noch unbekannte Künstler_Innen eröffnen die Abende. Mit Musik, Text, Tanz, Bild oder Performance schaffen sie erste Bezüge zu den Gästen.
Im Anschluss Apéro
Eintritt: frei, Kollekte
Mit freundlicher Unterstützung durch die Christoph Merian Stiftung, die Sulger-Stiftung und die L. und Th. La Roche-Stiftung