Soirées musicales im Philosophicum
Es gebe einerseits «coole» andererseits «schöne» Musik, sagte mir vor einiger Zeit mein dannzumal fünfähriger Sohn. Mit der «schönen» Musik meinte er Bach, Mozart, Chopin usf., also die sogenannte «klassische» Musik. Beides hatte für ihn offenkundig einen uneingeschränkt positiven Sinn. Doch bei den Heranwachsenden und Erwachsenen steht«Schönheit» nicht selten für Langeweile. Was es aber mit dieser eigenartigen Schönheit der klassischen Musik auf sich hat, weshalb sie uns nach wie vor bewegt und erschüttert, obschon sie nicht die Musik unserer Zeit ist, kann und sollte uns zu denken geben. Und wir sollten diese Schönheit nicht vorschnell mit passivem Genuss, unreflektiertem Konsumverhalten, mit Karajanschem Gesichtslifting und entsprechend faltenlos getrimmter Musik identifizieren. Es liegt an uns, wenn uns die Schönheit klassischer Musik nicht zum Denken anregt.
Musiker, Musikhörende und -liebhaber sowie über Musik Reflektierende (Musikwissenschaftler, - kritiker, -philosophen) stehen oft in einem spannungsvollen Verhältnis zu einander. In den SOIRÉES MUSICALES werden die drei Perspektiven zusammengeführt und für einander fruchtbar gemacht. Ausgangspunkt wird jeweils das gemeinsame Musikhören sein, um eine gemeinsame Sprachebene zu finden, auf der die verschiedenen Perspektiven zur Geltung und miteinander ins Gespräch kommen können. Jeder Abend soll eine bestimmte thematische Ausrichtung erhalten. Überdies ist geplant, die Veranstaltung hin und wieder durch die Einladung bestimmter Gäste zu bereichern, von denen im Blick auf das jeweilige Thema ein besonderer Beitrag erwartet werden darf. (Wird rechtzeitig auf der Webseite bekanntgegeben.)
Leitung: Christian Graf
Thema: Qualität und Beurteilung
Musik: Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Robert Schumann sowie Richard Strauss
Zeit: 19-21.30 Uhr
Kosten: Kollekte