Mehr oder weniger oder anders? Wachstum auf dem Prüfstand.
Die Wachstumsdebatte bewegt die Menschen heute mehr denn je. Spätestens seit dem Bericht an den Club of Rome 1972 «Die Grenzen des Wachstums» wird der Diskurs um die Endlichkeit von materiellen Grundlagen für die Zukunft der Menschheit kontrovers geführt. Dabei lassen sich mindestens zwei polar zueinander stehende Hauptrichtungen unterscheiden: Einerseits die Auffassung von Wachstum als Motor und Erfolgsgarant wirtschaftlicher Entwicklung und als geeignetes Mittel, um unsere aktuellen wirtschaftlichen, monetären, gesellschaftlichen und sozialen Probleme zu lösen. Auf der anderen Seite Vertreter einer Rücknahme von Wachstum («Décroissance»,«Postwachstumsökonomie»), um dessen sozialen und ökolo gischen, aber auch ökonomischen und politisch schädlichen Folgen zu begegnen. Dabei drängt sich die Frage auf, ob es nicht auch Ansätze gibt, die über diese Alternativen hinausführen und von welchem Wachstum wir eigentlich sprechen. Worin unterscheidet sich Wachstumszwang von Wachstumsinteresse? Was sind die Triebfedern wirtschaftlichen Handelns? Was sind die Kriterien für wirtschaftlichen Erfolg?
Diesen und vielen anderen Fragen widmen sich aus verschiedenen Sichtweisen in Referaten Bruno S. Frey (Professor für Ökonomie), Irmi Seidl (Co-Hrsg. des Buches «Postwachstumsgesellschaft – Konzepte für die Zukunft»), Harald Welzer (Professor für Sozialpsychologie und Direktor von FUTURZWEI Stiftung Zukunftsfähigkeit) und Marc C. Theurillat (Unternehmensberater). In einem Podiumsgespräch diskutieren Markus Jermann (Geschäftsleitung Freie Gemeinschaftsbank), Franz Saladin (Direktor Handelskammer beider Basel), Rolf Soiron (Verwaltungsratspräsident Holcim und Lonza) und der schon genannte Harald Welzer das komplexe Thema. In anschliessenden Workshops mit Unternehmern und verschiedenen Fachpersonen werden praktische Anstösse für den täglichen Umgang mit Wachstum und Wirtschaft vermittelt, um fruchtbare, zukunftsfähige Perspektiven zu entwickeln und handlungsrelevante Einsichten zu gewinnen. Es geht um Themen wie Permakulturdesign, die Gesundheit einer Volkswirtschaft, das Geschäftsmodell der Suffizienz und philosophische Denkanstösse für Unternehmer/innen.
In Zusammenarbeit mit dem Advanced Study Center der Universität Basel.
Tagungsprogramm:
Donnerstag, 31. Januar 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
13.45 Uhr
Postwachstumsgesellschaft: Warum und wie das Wachstumsparadigma überwinden?
Mit Irmi Seidl, PD Dr.
14.45 Uhr
Zukunftsfähiges Wachstum: Das Materielle ist auch wichtig.
Bruno S. Frey, Prof. Dr. Dr.h.c. mult.
16.15 Uhr
Weniger ist mehr!
Vier Thesen aus der Sicht nachhaltiger Unternehmungen.
Marc C. Theurillat, Dipl Ing. ETH
17.15 Uhr
Mentale Infrastrukturen:
Wie das Wachstum in den Geist und die Seele kam
Harald Welzer, Prof. Dr.
Kosten: CHF 450.00
Ermässigung für Studierende mit Nachweis: 50%
Tagung CHF 175 (ohne Abendessen, mit Pausenverpflegung)
Anmeldung: info@philosophicum.ch und info@uniweiterbildung.ch oder mit dem online-Anmeldeformular auf www.uniweiterbildung.ch
Podiumsgespräch:
Donnerstag, 31. Januar, 20.15 Uhr
Es diskutieren: Markus Jermann, Geschäftsleitung Freie Gemeinschaftsbank Basel; Franz Saladin, Dr., Direktor der Handelskammer beider Basel; Rolf Soiron, Dr., Verwaltungsratspräsident von Holcim und Lonza; Harald Welzer, Prof. Dr., Professor für Transformationsdesign und -vermittllung an der Universität Flensburg, Direktor FUTURZWEI Stiftung Zukunftsfähigkeit. Moderation: Peter Dellbrügger.
Kosten: CHF 30.00/für Studierende CHF 20.00
Für die Workshops siehe Agenda vom 1. Februar.
Für weitere Informationen siehe Flyer.