Kunst und Opposition

Philosophicum im Ackermannshof (1. Stock, Festsaal)

Gespräch mit der russischen Künstlerin Victoria Lomasko, Sandra Frimmel (Universität Zürich) und Nadine Reinert (Philosophicum/Moderation)

Ausgehend von der Gerichtsreportage «Verbotene Kunst. Eine Moskauer Ausstellung» von Victoria Lomasko (Zeichnungen) und Anton Nikolajew (Text) sprechen die Künstlerin Victoria Lomasko, die Kunsthistorikerin Sandra Frimmel und die Slawistin Nadine Reinert, Co-Leiterin Philosophicum Basel/Kulturprojekte  EAST - WEST, über die schwierige Situation der Kulturschaffenden im heutigen Russland und die subversive Kraft der gezeichneten Reportage.

Die 1978 im südlich von Moskau gelegenen Serpuchow geborene Victoria Lomasko hat 2003 an der Staatlichen Universität für Druckwesen in Moskau Grafik und Buchdruck studiert und darauf ihren Weg in die Grafikreportage gefunden. Lomasko wurde inspiriert von dokumentarischen Zeichnungen aus der Zeit der Leningrader Blockade, aus Straf- und Arbeitslagern und dem Militär. Heute liegt der Fokus der Künstlerin auf verschiedenen Subkulturen und benachteiligten Schichten Russlands: von LGBT-Aktivisten und Sexarbeiterinnen bis hin zu Gastarbeitern und in der Landwirtschaft der Provinzen des Landes Beschäftigten. Lomasko beobachtet Menschen und Situationen genau und hält sie mit einer gekonnt spontanen und kraftvollen Linie stilisiert, aber präzise fest.

Eines ihrer ersten international veröffentlichten und beachteten Bücher entstand in Zusammenarbeit mit dem Autor Anton Nikolajew: eine Bildreportage zum Gerichtsprozess gegen die Veranstalter der Ausstellung «Verbotene Kunst 2006». Ihre Grafikreportage «Die Unsichtbaren und die Zornigen», die soziale Missstände und politische Unterdrückung in Russland aufzeigt, erschien 2018 auf Deutsch. Neben ihrer Arbeit an verschiedenen Publikationen und Ausstellungen in Russland und im Ausland engagiert sich Lomasko in diversen Organisationen für Menschenrechte, zum Beispiel mit Zeichenworkshops für in Russland inhaftierte Jugendliche.

Die engagierte Künstlerin wird einen Monat im Atelier Mondial der Christoph Merian Stiftung arbeiten und im Cartoonmuseum Basel Wandbilder für ihre erste grössere Einzelausstellung anfertigen.

Übersetzung: Maria Chevrekouko, Universität Basel

Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Cartoonmuseum Basel. Mit freundlicher Unterstützung des Osteuropa-Forum Basel
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Eintritt: 
CHF 15.- / 10.-
Weitere Informationen: Ausstellung Victoria Lomasko Cartoonmuseum Basel

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