Das Böse denken - Hannah Arendt & Heinrich Barth im Gespräch

Druckereihalle im Ackermannshof

Vortragsabend und Diskussion

Für Hannah Arendt (1906–1975) und Heinrich Barth (1890–1965) bedeutet das Nachdenken über das Böse eine zentrale Aufgabe der Philosophie. Denn stets verbindet sich mit dem Versuch, das Böse zu verstehen, die Gefahr, es zu rationalisieren und damit zu verharmlosen. Umgekehrt überzeugt die Haltung nicht, das Böse jeder Erkenntnisarbeit zu entziehen, wird ihm so doch erst recht Macht und womöglich auch Faszinationskraft eingeräumt.

Arendt und Barth führen das Böse auf ein – allerdings prinzipielles – Versagen des Denkens und der Erkenntnis zurück: Arendt spricht von der „Gedankenlosigkeit“ des Bösen, Barth vom „Ausfall“ existentieller Erkenntnis (EE 521). Das Böse wird für Arendt „von menschlichen Wesen getan, die sich weigern, Personen zu sein“, was Barth als Flucht aus der Entscheidungslage menschlichen Existierens beschreibt. Während Arendt jedoch vornehmlich die totalitären Herrschaftsformen des 20. Jahrhunderts und den Holocaust in den Blick nimmt, hat Barths Nachdenken über das Böse durch die zeitgeschichtlichen Ereignisse keine wesentliche Modifikation erfahren: Wo Barth das „radikal Böse“ Kants aufgreift, spricht Arendt dem Bösen gerade die Radikalität ab.

Anmeldung erbeten an: basel@heinrich-barth.ch

Vorträge:

‚Das Böse‘ bei Hannah Arendt - Dr. Nils Baratella | Universität Oldenburg
‚Das Böse‘ bei Heinrich Barth - Dr. Christian Graf | Präsident der Heinrich Barth-Gesellschaft, Basel
{{trennlinie2::10::10::#cccccc::1}}
Eintritt: frei
Anmeldung erbeten an: basel@heinrich-barth.ch
Weitere Informationen: Heinrich Barth-Gesellschaft

Zurück