Der andere Rahmen
Eine zweisprachige (dt./ru.) Publikationsreihe von Swjatoslaw Gorodezkij
Das zweisprachige Projekt «DAR», dessen Texte wir unseren Nutzerinnen und Nutzern auf der Webseite zur Verfügung stellen, möchte uns Werke der Gegenwartsliteratur und des zeitgenössischen Dramas nahebringen, die über den Rahmen der üblichen Vorstellungen hinausgehen. Daher auch der Name des Projekts, ein Akronym für «Der andere Rahmen» und gleichzeitig eine Transliteration des Wortes «дар», das in mehreren slawischen Sprachen «die Gabe» bedeutet.
Es werden darin Rezensionen zu Neuerscheinungen und Theateraufführungen publiziert, Interviews mit Autorinnen und Autoren geführt und über das Gelesene und Gesehene diskutiert.
Projektbeschreibung von Swjatoslaw Gorodezkij
Beitrag von Swjatoslaw Gorodezkij
Beitrag von Jegor Peregudow
Interview mit Catherine Lovey
Essay von Catherine Lovey auf Russisch
Essay von Catherine Lovey auf Deutsch
Beitrag von Anna Sacharowa
Interview mit Antoine Jaccoud
Theaterstück von Antoine Jaccoud (F)
Beitrag von Marija Medwedjewa
Auch in der Schweiz ist die Stimmung in Bezug auf den Ukraine-Krieg sehr polarisiert und polarisierend. Wir müssen uns von dem falschen Rahmen (engl. frame) der Kriegslogik lösen (mit Angreifen, Verteidigen, Zurückschlagen etc.) – und eine Friedenslogik entwickeln. Diese Beiträge sind auch in diesem Licht zu sehen.
Es geht gerade darum, den Rahmen des Konflikts zu überwinden und einen anderen Rahmen zu entwickeln, einen Rahmen des schöpferischen, lebendigen Friedens. Dazu gehört gerade der Blick auf das andere Russland, aber auch der Blick auf die andere Schweiz oder die andere Ukraine. Der andere Rahmen lädt uns ein, den «Friedensblick» (den guten Blick im Unterschied zum bösen Blick) zu entwickeln. Der andere Rahmen macht nicht nur andere Phänomene sichtbar, er wirft auch auf viele Phänomene ein anderes, ein neues Licht. Der gute Blick differenziert und verbindet und nimmt das Du wahr, den individuellen und unersetzbaren Anderen, während Hass kollektiviert und anonymisiert.
Wir können diesen Blick entwickeln, wenn wir wieder den schöpferischen, dialogischen Menschen sehen (und nicht Fahnen und Flaggen). Denn menschlich begegnen können wir uns nur, wenn wir uns nicht als Repräsentanten und Funktionen, sondern als Personen und als schöpferische Geschöpfe oder als «Mitwirkende Gottes» (Paulus) wahrnehmen.